Der „Party-Effekt“ in der Erziehung: Raum sich Dein Aufraffen lohnt
Ertappt? Manchmal hast Du so gar keine Lust. Eine Party steht an und Du kannst Dich nicht aufraffen. Zu Hause ist es sooo gemütlich. Doch dann gibst Du Dir einen Ruck, gehst hin – und zack, wird es ein fantastischer Abend! Plötzlich bist Du mittendrin, lachst und denkst:
„Zum Glück bin ich gegangen!“
Dieser „Party-Effekt “ gilt auch für die Erziehung. Oft halten wir an altbekannten Mustern fest, weil sie bequem sind oder wir es so gelernt haben. Schimpfen, Nachgeben, Drohen, Bestrafen – das sind oft reflexartige Reaktionen, die kurzfristig vielleicht wirken, aber uns und unsere Kinder langfristig nicht wirklich weiterbringen.

Doch genau wie bei der Party: Es lohnt sich, die Komfortzone zu verlassen und neue Wege zu gehen. Ja, am Anfang mag das anstrengend sein. Es erfordert Zeit, Geduld und bewusste Anstrengung, alte Gewohnheiten zu durchbrechen. Aber die Belohnung ist immens – für Eure Kinder, für Euch und für Eure langfristige Beziehung.
Vier Umdenkideen in der Erziehung, die sich lohnen
Ich habe Euch kurze Vorher-Nachher-Ideen aufgeschrieben, die sich so auf andere Situationen übertragen lassen. Es geht hier vielmehr um eine Haltung als um die exakte Formulierung:
- Statt Schimpfen: Aktiv zuhören.
- Vorher: „Hör auf zu meckern, sofort – das nervt und bringt mich auf die Palme!“
- Nachher: „Wow, Du siehst wütend aus. Was ist passiert?“
- Gewinn: Dein Kind fühlt sich verstanden, lernt, Gefühle auszudrücken, Situationen deeskalieren.
- Statt Erpressen: Bedürfnisse erkennen.
- Vorher: „Wenn Du das nicht tust, gibt es kein Eis!“
- Nachher: „Ok, Du möchtest jetzt nicht aufräumen, weil Du noch spielen willst. Wann könntest Du es stattdessen tun?“
- Gewinn: Weniger Konflikte, mehr Kooperation, weil die Ursache angegangen wird.
- Statt Wegschieben: Gefühle anerkennen.
- Vorher: „Ist doch nicht so schlimm!“ oder „Hör auf zu weinen!“
- Nachher: „Ich sehe, Du bist traurig/frustriert/ängstlich. Das ist okay, wenn Du Dich so fühlst. Magst Du mir erzählen, was passiert ist?“
- Gewinn: Dein Kind lernt, dass alle Gefühle erlaubt sind, entwickelt emotionale Intelligenz und ein gesundes Selbstwertgefühl.
- Statt Nachgeben/Streiten: Klare, liebevolle Grenzen setzen.
- Vorher: „Na gut, noch zehn Minuten am Tablet…“ „Ok, noch fünf Minuten…“ oder endlose Diskussionen.
- Nachher: „Tablet-Zeit ist jetzt vorbei. Ja, das ärgert Dich, aber wir bleiben dabei. Ich bin hier, wenn Du eine Umarmung brauchst.“
- Gewinn: Dein Kind erfährt Sicherheit und Orientierung. Du stärkst Deine Autorität positiv und vermeidest Dauerkonflikte.
Die positive Resonanz: Mehr Gelassenheit, mehr Verbindung
Diese „Extra-Kurve“ zu gehen, mag im ersten Moment mehr Energie und Zeit kosten. Ich höre in meinen Coachings immer wieder: „Ne, Isabelle, dafür habe ich morgens keine Zeit.“ Ja, das ist verständlich und doch wäre es ein Versuch wert, sich diese Zeit zu nehmen, dann auf lange Sicht kooperieren die Kinder dann viel mehr und es spart eine Menge Zeit mit Diskussionen und Ärger. Ihr erlebt eine tiefere, authentischere Beziehung zu Euren Kindern. Konflikte werden weniger explosiv und Ihr findet gemeinsam schneller zu Lösungen. Ihr werdet feststellen, dass sich die anfängliche Anstrengung in mehr Gelassenheit, Freude und gegenseitiges Verständnis verwandelt.
Traut Euch, rafft Euch auf, die alten Muster zu durchbrechen! Die „Party Erziehung“ kann so viel schöner sein, als Ihr es Euch je vorgestellt habt.
Welches Verhalten im Umgang mit deinen Kindern möchtest du ändern? Und welche eigenen Muster hindern dich daran, wirklich entspannt zu sein?
Fällt es dir schwer, alte Gewohnheiten abzulegen und landest du immer wieder in der Schreifalle? Melde Dich gerne bei mir und wir finden Wege, die sich gut anfühlen und deinen Werten als Mutter oder Vater entsprechen.
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Ich bin Isabelle, Elterncoach und 3-fach Mutter.
Ich gebe Dir Sicherheit im Umgang mit Deinem Kind.
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