Pippi Langstrumpf

8 Ideen für eine Haltung, die Dein Familienleben entspannt

Dein Kind trotzt, kontert frech oder weigert sich das zu tun, was nötig ist. In solchen Momenten ist es leicht, in alte Muster zu verfallen: Entweder gibst Du immer wieder nach, um den Frieden zu wahren und es staut sich bei Dir Frust an oder Du wirst laut und bestimmst über Dein Kind – dann kommt es zur Explosion.
Weder das eine noch das andere fühlt sich wirklich gut an, oder? Auch bewirkt es oft nicht, was wir eigentlich wollen: Freundlichkeit, Respekt und Kooperation.

Viele Eltern fragen sich dann: Wie schaffe ich es, konsequent zu bleiben, ohne die Beziehung zu meinem Kind zu verlieren? Die Antwort ist so einfach wie wirksam:

Sei freundlich, aber bestimmt.

Dieser Satz ist mehr als nur eine Floskel. Er beschreibt eine Haltung, die Konsequenz mit Respekt und Liebe verbindet. Es geht nicht darum, Dein Kind zu dominieren oder zu kontrollieren, sondern ihm klare Grenzen und Sicherheit zu geben.
Wenn Du freundlich bist, zeigst du deinem Kind, dass Du seine Gefühle und Wünsche ernst nimmst.
Wenn Du bestimmt bist, zeigst Du ihm, dass Du die Verantwortung hast und dass deine Regeln verlässlich sind.

Genau das ist es, was Kinder brauchen, um sich sicher und geborgen zu fühlen.

Manchmal ist die Haltung „freundlich, aber bestimmt“ leichter gesagt als getan. Deswegen habe ich hier 8 konkrete Formulierungen für Dich, die Du sofort in Eurem Familienalltag ausprobieren kannst:

  1. Beim Aufräumen:
    Statt: „Wenn Du nicht sofort dein Zimmer aufräumst, lese ich Dir nichts vor.“
    Versuch mal: „Ich sehe, dass Du noch spielen willst, aber die Spielzeit ist vorbei. Jetzt räumen wir gemeinsam erst die Bauklötze weg, dann legst Du die Anziehsachen hier auf den Stuhl und dann können wir uns das Buch ansehen.“
  2. Wenn das Kind unhöflich ist:
    Statt: „Rede nicht so mit mir!“
    Versuch mal: „Mir tut es weh, wenn Du so mit mir redest. Sag mir bitte noch mal anders, was Du möchtest.“
  3. Wenn Dein Kind schlägt oder tritt:
    Statt: „Hör auf damit!“
    Versuch mal: „Ich lasse nicht zu, dass Du mich schlägst oder trittst. Ich sehe, dass Du wütend bist. Lass uns darüber reden, ohne andere zu verletzen.“
  4. Vor dem Zubettgehen:
    Statt: „Sofort ins Bett, wir haben keine Zeit mehr!“
    Versuch mal: „Ich weiß, du bist noch nicht müde, aber die Schlafenszeit ist wichtig für dich. Jetzt machst Du Dich fertig fürs Bett und ich bleibe noch kurz bei Dir.“
  5. Beim Essen:
    Statt: „Iss jetzt endlich auf!“
    Versuch mal: „Ich weiß, das schmeckt dir heute nicht so gut. Aber das ist unsere Abendessen. Probier noch ein paar Bissen. Wenn Du fertig bist, leg, die Gabel auf Deinen Teller.“
  6. Beim Zähneputzen:
    Statt: „Jetzt putz dir endlich die Zähne, sonst kriegst du Karies!“
    Versuch mal: „Die Zähne müssen noch geputzt werden. Du kannst entscheiden, ob Du zuerst die oberen oder die unteren putzen möchtest.“
  7. Am Spielplatz oder bei Freunden:
    Statt: „Wir gehen jetzt nach Hause! Sofort!“
    Versuch mal: „Ich sehe, wie viel Spaß Du hast. In fünf Minuten gehen wir nach Hause. Du kannst noch einmal Rutschen und dann komme ich zu Dir, wenn die Zeit um ist.“
  8. Bei der Nutzung von Medien:
    Statt: „Schalte sofort das Tablet aus – die Zeit ist vorbei – gib es mir jetzt!“
    Versuch mal: „Deine Zeit am Tablet ist jetzt vorbei. Ich weiß, es ist blöd, aber die Regel bleibt. Schalte es jetzt bitte aus.“ (Ruhig und bestimmt bleiben!)

    Das Wichtigste ist, die Ruhe zu bewahren, auch wenn es in Dir brodelt. Übe diese Sätze in Situationen, die nicht unter Druck stehen. Mit der Zeit werden sie ganz natürlich in Deinen Wortschatz übergehen. Du wirst sehen: Eine liebevolle, aber konsequente Führung stärkt nicht nur die Beziehung zu Deinem Kind, sondern macht das Familienleben für alle deutlich entspannter.

    Welche dieser Formulierungen findest Du am schwierigsten umzusetzen und warum? Hast Du noch Situationen, die Du gerne freundlich und bestimmt klären würdest, wo Du aber Fragezeichen im Kopf hast, wie das gehen soll? Dann schreib mir gerne…

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