Bähm – wie aus dem Nichts! Plötzlich bricht die Welt zusammen – sei es im Supermarkt, im Wartezimmer oder einfach aus purer Müdigkeit. Ein zerbrochener Keks, das falsche T-Shirt oder ein verwehrter Wunsch lassen Dein Kind in einen emotionalen Ausnahmezustand rutschen. Und mit ihm oft auch unsere eigene Geduld.
Eine ähnliche Geschichte erzählte mir gerade eine Mutter in einem Elterncoaching. Ihr Sohn (5) wollte auf der Fußballabschlussfeier plötzlich und voller Vehemenz seine Sandalen anziehen, die aber zu Hause waren und ließ sich nicht mehr davon abbringen. Überreden, Eis-Versprechungen, „Wir-gehen-jetzt-nach-Hause“-Drohungen führten nicht zum Erfolg und die Mutter merkte, wie das Ihre Kraft völlig aussaugte.
Die Blicke der anderen, das Gefühl, beurteilt zu werden und die schiere Überforderung können uns in solchen Momenten an unsere Grenzen bringen. Ein Zauberstab wäre jetzt ein Traum, oder?
Aber ich möchte Euch heute Mut machen: Ihr könnt gestärkt aus diesen Momenten hervorgehen!
Der Sturm vor der Ruhe: Was wirklich im Kind vorgeht
Es ist wichtig zu verstehen: Dein Kind hat in diesem Moment keine Kontrolle über seine starken Gefühle. Sein Gehirn ist noch in der Entwicklung, um diese Wut, Frust oder Trauer zu regulieren. Es ist ein Hilfeschrei, kein böser Wille. Stellt Dir vor, Du bist selbst extrem müde und überfordert – so fühlen sich Dein Kind oft, kann es aber noch nicht in Worte fassen.
In 3 Schritten zu mehr der Ruhe
Hier sind ein paar Ideen, um Dir und Deinem Kind durch diese Momente zu helfen:
- Ruhe & Präsenz. Das ist mit das Schwierigste in solchen Momenten, aber ein Game-Changer! Atmet tief durch. Geht auf Augenhöhe und sprichmit ruhiger Stimme. Benennt die Gefühle Deines Kindes: „Ich sehe, wie wütend du bist, weil Du Deine Sandalen nicht anziehen kannst und sie zu Hause sind.“ Das signalisiert: „Ich bin da, ich sehe dich und deine Gefühle und halte sie aus.“ Auch wenn das nicht direkt hilft, sendet es wichtige Signale, die Deinem Kind helfen, sich sicher zu fühlen und wieder schneller zu beruhigen
- Die Umgebung managen: Wenn möglich, suche einen ruhigeren Ort auf (nach draußen, im Auto, eine stille Ecke). Weniger Reize helfen oft schneller beim Beruhigen. Die Blicke der anderen? Ignoriere sie! Die meisten Eltern kennen das und haben Verständnis. Kein Elternteil freut sich, wenn ein anderes in einer brenzlichen Situation ist.
- Grenzen setzen & Brücken bauen: Sei freundlich, aber bestimmt! Wenn sich Euer Kind beruhigt, setzt kurze, klare Grenzen: „Wir gehen jetzt nach Hause.“ Gebt Eurem Kind nicht das Gefühl, dass es eine Strafe ist, sondern Ihr entscheidet, wo und wie Ihr Euch wohlfühlt und was das Beste für Euer Kind und Euch ist. Bietet Alternativen an, wenn der Wunsch nicht erfüllt werden kann. Da Deine Sandalen nicht da sind, kannst Du auch barfuß sein (Nur wenn es natürlich unbedenklich ist)
Jeder Wutanfall ist eine Chance zum Lernen – für Euch und Euer Kind. Seht diese Momente nicht als elterliches Versagen oder Scheitern des Kindes, sondern als Gelegenheit, eurem Kind zu zeigen:
„Ich bin da, auch wenn es stürmisch wird. Deine Gefühle sind in Ordnung, und wir finden gemeinsam einen Weg, bis Du es alleine schaffst!“
Diese herausfordernden Momente machen Euch nicht weniger gut. Sie machen Euch menschlich, auch wenn sie viel Kraft und Geduld kosten. Es lohnt sich!
Wenn Du ein paar Formulierungsideen erhalten möchtest, was Du in solchen oder anderen Wut-Momenten sagen kannst, ohne zu verletzen, dann schreibe mir gerne und ich schicke Dir meine Liste mit 25 Satzbeispielen, wie Du klar Grenzen setzt und gleichzeitig verbunden bleibst.
Gerne schicke ich Dir eine Mail mit meiner Liste. Klicke einfach unten auf den Button und schreibe mir das Stichwort „25“
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Ich bin Isabelle, Elterncoach und 3-fach Mutter.
Ich gebe Dir Sicherheit im Umgang mit Deinem Kind.
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