Pubertät oder: Wie umarme ich einen Ziegenbock?
Der Titel provoziert oder fühlst Du Dich total angesprochen?
Die Pubertät! Allein das Wort löst bei vielen Eltern schon ein kleines Zittern aus. So viele haben Respekt und wollen vorher schon „alles richtig“ machen, damit es dann nicht so schlimm wird. Geschichten über launische Teenager und endlose Diskussionen geistern herum, und schnell fühlt es sich an wie ein drohender Horrorfilm. Aber ich möchte Dir heute sagen:
Hab keine Angst vor der Pubertät Deiner Kinder!
Denn eigentlich ist diese Zeit ein Wunderwerk der Entwicklung, eine faszinierende Phase des Suchens, Findens und Entdeckens. Dein Kind geht nicht weg von Dir, sondern ist auf dem Weg zu sich selbst, probiert aus, hinterfragt, widerspricht, lernt. Ja, es kann sich manchmal anfühlen, als würde Dein Kind von einem anderen Planeten kommen, aber genau dann hilft uns eine offene, zugewandte und neugierige Haltung am meisten. Und ich weiß, in der Theorie hört sich das super einfach an, ich spreche gerade aus Erfahrung mit drei Wunderwerken zu Hause, puh! Doch jeder Tag ist neu und unsere liebevolle Sicht auf unsere Teenager verändert so viel. Dein Wissen über die Pubertät und die grandiones Veränderungen, die der Körper und der Geist schaffen, ist der Schlüssel!
Dieses Diagramm zeigt, wie wichtig Du in der Zeit der Pubertät aus Sicht Deines Teenagers bist. Entspricht das auch Deinem Gefühl?
„Als ich 14 war, war mein Vater so dumm, dass ich ihn kaum ertragen könnte.
Als ich 21 war, war ich erstaunt, wieviel mein Vater dazugelernt hatte“
Marc Twain

Hier sind 5 Ideen, die Dir bei der Haltung „Weg von: Horror – hin zu: Mein Kind ist der Knaller“ helfen können:
5 Tipps, wie Du die Pubertät gemeinsam mit Deinem Teenager gut meistern kannst:
- Bleib in Verbindung – auch wenn es schwerfällt: Auch wenn Dein Teenager Mauern baut, sucht er (oder sie) tief im Inneren deine Nähe und Orientierung. Biete immer wieder kleine Brücken an, sei es ein gemeinsamer Filmabend, ein kurzes Gespräch im Auto oder einfach nur deine Anwesenheit. Seine Abneigung ist nicht gegen Dich gerichtet. Ein Mantra kann sein:
„Du machst Dich nicht gegen mich, sondern für Dich!“ - Hör wirklich zu (ohne zu bewerten): Teenager wollen gehört werden. Auch wenn ihre Ansichten Dir fremd erscheinen: Versuche, ihre Perspektive zu verstehen, statt sofort zu korrigieren oder zu verurteilen. Beißt Dir auf die Zunge, so oft es geht.
- Grenzen ja, aber verhandelbar: Klare Regeln (Handyzeiten, Ausgehzeiten, Hausarbeit, gemeinsame Essen) geben Sicherheit, aber die Pubertät ist auch die Zeit, in der Grenzen neu ausgelotet werden. Sei bereit, über manche Regeln zu sprechen und Kompromisse zu finden. Das stärkt die Eigenverantwortung.
- Fehler erlauben – und daraus lernen lassen: Dein Teenager wird Fehler machen und Mist bauen. Das ist normal und wichtig für die Entwicklung. Sei da, aber lass es auch selbst die Konsequenzen tragen (solange es nicht gefährlich wird). Meist haben die Jugendlichen bereits selber ein schlechten Gewissen und lernen besser aus einem Gespräch auf Augenhöhe, als aus Strafen.
- Achte auf dich selbst! Das ist keine egoistische, sondern eine überlebenswichtige Regel. Nur wenn Du gut bei dir bist, hast Du die Energie und Gelassenheit für dein Kind.
Mein Artikel „Sei eine positive Egoistin“ zeigt Dir nochmal deutlich, warum das geradezu verpflichtend ist.
Deine kleine Übung für mehr Gelassenheit:
Stell Dir einmal am Tag vor, dein Teenager wäre dein faszinierendster Forschungsgegenstand. Was beobachtest du? Was überrascht Dich? Welche neuen Facetten entdeckst Du? Versuche, Dich von deinem Ärger zu lösen und stattdessen mit einer echten Neugier auf sein Verhalten zu schauen. Das kann Deine Perspektive sofort verändern!
Dein Pubertier ist der Knaller! Vertrau auf Dich und deinen Teenager!
Interesse an einem Vortrag in Deiner Schule
Wenn Du Kontakt zu Deiner Schule hast und möchtest, dass ich nochmal ausführlicher über die Pubertät referiere, wie Ihr die Zeit in der Familie gut meistern könnt, dann melde Dich gerne bei mir. Ich trete dann mit den Verantwortlichen Deiner Schule in Kontakt.
Ich halte regelmäßig Vorträge zu verschiedenen Themen rund Erziehung und Eltern-Kind-Bindung. Mehr erfährst Du hier.
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Ich bin Isabelle, Elterncoach und 3-fach Mutter.
Ich gebe Dir Sicherheit im Umgang mit Deinem Kind.
Erfahre hier mehr über die Möglichkeiten mit mir zusammenzuarbeiten. In meinen Programmen bekommst Du viele Impulse, Perspektivwechsel und Ideen, wie Dein Alltag mit Kindern entspannter, leichter und harmonischer wird. Wir schauen auf Dein Kind und auch auf Dich, was Ihr beide braucht.